Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte - Tennis in der Salzmannstraße …

Die Geschichte der Entwicklung des Tennissports in der BSG Motor Mitte Magdeburg hat ihre Wurzeln Anfang der 1950er Jahre auf zwei alten, beengten Tennisplätzen in der Salzmannstraße, direkt neben dem Fußballstadion. Die BSG Motor Mitte war die Sportgemeinschaft des Magdeburger Thälmannwerkes und bot in zahlreichen Sektionen verschiedene Sportarten an, die hauptsächlich von Mitarbeitern des Werks betrieben wurden. Neben den beiden Tennisplätzen befand sich ein kleines, altes Klubhaus und auf der Nordseite der Plätze ein Bauernhof mit Schweinen und Rindern. Leider flogen die Bälle oft über den zu niedrigen Zaun, was zu Unmut führte. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Eigenheimsiedlung. Die beliebtesten Sportarten bei Motor Mitte waren natürlich Fußball und Handball. Mit der Gründung des SC Aufbau Magdeburg wurden die Motor Mitte Handball- und Fußballmannschaften dorthin delegiert.
Dadurch konnten mehr finanzielle Mittel des Thälmannwerkes für andere Sportarten eingesetzt werden. Der Tennissport hatte dabei einen hohen Stellenwert, insbesondere aufgrund der Leidenschaft des Werkleiters Ernst Hoberg, der selbst schon vor dem Krieg in Brandenburg Tennis gespielt hatte. Das Thälmannwerk unterstützte den Sportbetrieb massiv materiell und finanziell, was den Grundstein für den Erfolg des Tennissports in der Region legte.
Bald jedoch reichten die beiden Plätze nicht mehr aus und es wurden neue Plätze gebaut. Das Bauland für dieses große Projekt wurde von der Stadt bereitgestellt. Mit Elan konnte der Bau der ersten 4 Plätze gestartet werden. Die Verantwortlichen Franz Marzahl und Wilhelm Selbig erwarben sich große Verdienste bei der Errichtung der Tennisplätze, die aus alten Mauersteinen gebaut wurden. Unterstützung gab es auch vom Werk, das Reparaturkräfte ständig auf der Anlage hatte. Der Bauingenieur Peter Fiedler, der auch ein guter Tennisspieler im Verein war, sorgte dafür, dass ein Klubhaus mit Umkleideräumen, Duschen, Geschäftsraum und einem Aufenthaltsraum gebaut wurde. Später wurden vier weitere Plätze und ein M-Platz (Meisterschaftsplatz) errichtet. Grünflächen, Kinderspielecke, Parkplatz und eine Tenniswand kamen später hinzu.
Dank der bewussten Unterstützung des Thälmannwerkes verlagerte sich der Schwerpunkt des Tennissports des Bezirkes Magdeburg von der BSG Aufbau Börde zur BSG Motor Mitte Magdeburg. Auch die anderen Magdeburger Tennisvereine profitierten von der Unterstützung durch ihre jeweiligen Trägerunternehmen. Dies hatte letztlich positive Auswirkungen auf alle Tennisspieler der Region. Der Förderer der Jugend und führende Kopf auf der Tennisanlage von Motor Mitte Magdeburg war Ferry Heinz, der hier sein Lebenswerk schuf. Willy Brandt trat später als Vorsitzender des Bezirksfachausschusses Tennis bei. Zwei Jahre lang arbeiteten hier im Verein die rumänischen Nationaltrainer Cobzug und Bardan, die über Kontakte zum Deutsch-Rumäne Ferry Heinz den Sprung nach Magdeburg schafften. Das Thälmannwerk schuf die finanziellen Grundlagen für alles und Magdeburg wurde in der DDR führend im Tennissport. Der DDR-Meister Peter Fährmann und später der – Rekord-DDR-Meister – Thomas Emmrich fanden hier eine neue Heimat.
In Magdeburg, Wernigerode und anderen Städten gab es talentierte Spieler, die für die BSG Motor Mitte an den Start gingen. Sie wurden nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch delegiert, um ihr Können auf nationaler Ebene zu zeigen. Diese Unterstützung zahlte sich aus. Über Jahre hinweg wurde die Mannschaft bei den Männern, Frauen und der Jugend DDR-Mannschaftsmeister. Der Erfolg war ein Verdienst der engagierten Führung und der Trainer.
Die erste Damenmannschaft, trainiert von Peter Fährmann und Willi Brandt, setzte sich aus Marlies Dietrich, Sybille Brandt, Rotraut Sprieß, Jutta Busse, Jutta Hoberg, Christiane Neß, Heidi Blume und Jutta Apel zusammen. Die erste Herrenmannschaft bestand aus Jürgen Popitz, Michael Heinz, Thomas Arnold, Hans-Gerd Glück, Olaf Haberecht, Uli Grundmann und Thomas Emmrich unter der Leitung von Peter Fährmann. Zusammen mit den „Stars“ des legendären 1. FCM, Wolfgang Abraham, Axel Tyll, Jürgen Pommerenke, Manfred Zapf, „Paule“ Seguin und Jürgen Sparwasser, bildeten sie eine erfolgreiche Mannschaft.
Neben den erfolgreichen Mannschaften engagierte sich auch die Tennissektion für den Nachwuchs. Peter Fährmann und Willy Brandt führten junge Talente an den Tennissport heran.
1978/79 sollte das Tennisstadion durch den Bau einer Tennishalle (2 Plätze) erweitert werden. Das Projekt war bereits gestartet und die Betonpfeiler standen, als ein sportlich uninteressierter Mitarbeiter der Bezirksleitung der SED den „Initiativbau“ stoppte. Die anderen Teilprojekte des Sportanlagen-Ausbaus liefen dennoch mit Verzögerung weiter.
Mit der „Wende“ änderte sich auch für die BSG Motor Mitte alles. Wie alle großen Unternehmen der Stadt wurde auch das Thälmannwerk der Treuhand unterstellt. Die finanzielle Unterstützung der Sportvereine fiel weg. Die Tennissektion unternahm verschiedene Versuche der Privatisierung oder Abkopplung von der großen Sport-gemeinschaft, doch alle scheiterten.
Aus der BSG Motor Mitte Magdeburg ist der Magdeburger Sportverein 90 (MSV 90) geworden und die Tennissektion wurde zum 1. Tennis-Club Magdeburg (1. TCM) im MSV 90. Der Verein finanziert sich nun aus Mitgliedsbeiträgen, Pauschalförderungen der öffentlichen Hand und der Unterstützung von Sponsoren. Zunächst hatte der Verein mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, da viele talentierte Spieler im Westen ihr Glück suchten. Schließlich brannte das Klubhaus sogar nieder, nachdem ein Einbrecher versuchte, seine Tat zu vertuschen. Trotz all dieser Herausforderungen hat sich der Verein bis heute gehalten und ist ein wichtiger Bestandteil des Magdeburger Sports.
Zu dieser Zeit trat auch Michael Hoffmann auf den Plan- ein verdienter Mann aus der Politik. Mit seiner Einsatzbereitschaft, seinen Verbindungen und seinem Organisationstalent gelang es ihm, gemeinsam mit der Unterstützung von Sponsoren, öffentlichen Mitteln, dem Tennisverband Sachsen-Anhalt sowie der Initiative der Mitglieder, nicht nur das Klubhaus neu zu bauen, sondern auch vier Tennisplätze zu rekonstruieren. Die wichtigen Persönlichkeiten zu Beginn dieser „Neuzeit“ in unserem Verein waren Reinhold Jäger, Dr. Michael Heinz, Gabi Horn, Jörg Sander und natürlich Michael Hoffmann.
Bereits zuvor hatte der Tennisverband Sachsen-Anhalt zwei weitere Tennisplätze rekonstruiert (Plätze 5 und 6), die vorwiegend für das Verbandstraining genutzt wurden. Nach der Fertigstellung des Klubhauses zog sich Michael Hoffmann zurück und Reinhold Jäger übernahm seine Position als Leiter des Vereins. Aber auch in sportlicher Hinsicht konnten weiterhin nachhaltige Impulse – unter Federführung von Dr. Michael Heinz – gesetzt werden. Sportlerinnen und Sportler wie Manuela und Martin Emmrich, Katharina Scholtisek, Berit und Kristin Schüler, Janine Rudolph, Andreas Birkigt und Matthias Hoberg u.v.a setzten über viele Jahre überregionale Akzente für den Verein. Auch nach Verlassen des Vereins und der Region erinnern sich viele an eine erfolgreiche Tennisgeschichte in Magdeburg.
Über die Jahre stellte sich jedoch die fehlende rechtliche Selbständigkeit als Hindernis einer nachhaltigen Entwicklung heraus, um die unterschiedlichen Vorstellungen der Abteilungs-mitglieder des MSV 90 auszugleichen und die Interessen der Abteilung nach außen hin, insbesondere gegenüber Sponsoren und Förderern, zu artikulieren. Als Ende 2010 eine ganze Damenmannschaft austrat, entschied sich die Mitgliederversammlung dafür, den MSV 90 zu verlassen und als selbständiger 1. Tennis-Club Magdeburg fortan die Vereinsinteressen zu wahren.
So gründete sich der neue Verein am 29.03.2011 und konnte in Abstimmung mit dem MSV 90 und der Landeshauptstadt Magdeburg die erforderlichen Schritte vollziehen, um ab dem 01.01.2012 die schöne Sportanlage in der Salzmannstraße pachtweise zu übernehmen und die große Tradition des Tennissports an diesem Standort damit fortzuführen. Der neue Verein startete mit ca. 100 langjährigen Mitgliedern sowie zahlreicher Kinder und Jugendlichen, die sich dem Tennissport verschrieben hatten.
In der Folgezeit konnte an die erfolgreichen Jahre nicht vollständig angeknüpft werden. Die Nähe zu der kommerziellen Multifunktionsanlage, die in den Jahren in verschiedenen Rechtsformen in Erscheinung trat, führte zu einer Konkurrenz, ohne letztlich durch Kooperationen die Möglichkeiten dieses einzigartigen Sportareals in Ostdeutschland zu nutzen. Notwendige Synergien konnten nicht erschlossen werden. Das neutrale Nebeneinander endete mit der Neuaufnahme der Tennismitglieder des Sportpark Magdeburg im Jahr 2016, als der Verein nicht mehr aktiv war. In dieser Zeit konnte die Vereinsführung unter dem Vorsitzenden Corte Harmjanz Projekte realisieren, die erste Impulse für die Zukunftsfähigkeit des Vereins gaben. Die Errichtung einer Ballwand, einer Zuschauertribüne sowie eines „Sonnendecks“ konnte mit Hilfe öffentlicher Förderungen verwirklicht werden. Dennoch stagnierten die Mitgliederzahlen und die Visionen hinsichtlich der Zukunft des Vereins wurden nicht mehr vollständig durch die Mitglieder getragen.
In dieser Folge kam es im Juni 2017 zu einem Vorstandswechsel. Der neue Vorstand um Sören Brauns, Dr. Jürgen Hoberg und Renate Quast nahm das Mitgliedervotum zum Anlass, den Verein grundlegend zu reformieren und neu aufzustellen. Unter dem Motto „Ein Team, ein Verein, gemeinsam für den Tennissport“ sollte der Fokus wieder auf die Mitglieder und den Tennissport gelegt werden. Neben einer Satzungsänderung, der Schaffung eines neue Logos und der Umsetzung vieler geförderter Projekte konnte der Verein seine Mitgliederzahlen in der Zeit von 2017 bis 2022 verdoppeln. Mit über 400 Mitgliedern ist der Verein zum mitliederstärksten Verein in Sachsen-Anhalt geworden. Der leistungsorientierte Tennissport hat in Magdeburg wieder eine nachhaltige Adresse in der Salzmannstraße gefunden. So konnten in der aktuellen Generation zahlreiche Landesmannschaftsmeistertitel in allen Altersklassen gefeiert werden. In dieser Folge spielten die Herren, Damen 30 zeitweise in der Ostliga. Die Herren 30 konnten in der Spitzenzeit (auch vor 2017) sogar in überregionaler Besetzung in der Regionalliga bestehen.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser zukunftsorientierten Entwicklung spielte auch die Kooperation mit der Tennisschule Ballplanet. Durch diese Zusammenarbeit wurden zahlreiche Module der Tenniscommunity, wie talentinos, fast-learning, LK- und DTB- Turniere, im 1. TCM nachhaltig implementiert.
Neben der sportlichen Entwicklung im Jugend- und Erwachsenenbereich hatte sich der neue Kern- Vorstand zum Ziel gesetzt, auch die Vereinsanlage nachhaltig weiterzuentwickeln. So konnten drei Plätze teilsaniert werden. Ein Kleinfeldplatz 10 wurde an die Ballwand angekoppelt. Das zentrale Ziel war jedoch, eine ganzjährige Unabhängigkeit für den Verein zu schaffen. Im März 2022 wurde die vereinseigene Vier-Feld-Tennistraglufthalle, der 1. TCM Future-Dome, feierlich eröffnet. Dieses einmalige Projekt in Sachsen-Anhalt ermöglicht es dem Verein, vier Plätze auch in den Wintermonaten zu nutzen.
Zukünftig muss auch der Tennissport im Ganzen eine Nachhaltigkeitsperspektive eröffnen. Wasser- und Personalknappheit erschweren die Bewirtschaftung unserer schönen, aber pflegeintensiven Anlage. Diesen Herausforderungen stellt sich der Verein und sicherlich wird die erfolgreiche Historie des Vereins auch weitergeschrieben…

Projekt Traglufthalle

Mit „GAS“ GEHEN DIE ARBEITEN AM TRAGLUFTHALLEN-PROJEKT „1. TCM FUTURE-DOME IN DIE FINALE PHASE (STAND ENDE JANUAR 2022)

Die milden Wintertemperaturen haben es ermöglicht, dass die Projektarbeiten seit Mitte Januar 2022 – früher als erwartet – wieder aufgenommen werden konnten. Die neue Gasleitung wurde entlang der alten Allee des ehemaligen Eingangs verlegt und erstreckt sich nun bis zum Platzwartschuppen. In Kürze werden die Gas- und Elektroleitungen an die Brennereinheit angeschlossen, was die Voraussetzung für den finalen Aufbau der Traglufthalle bildet.

Die Aufstellung ist für die Woche vom 21.2.22 geplant und wird, abhängig von der Wetterlage, erfolgen. Vor diesem Zeitpunkt müssen noch der Einbau der Entwässerung und Elektroarbeiten, wie die Beleuchtung der Wege zur Halle, abgeschlossen werden.

Nach dem Aufbau und der Inbetriebnahme des 1. TCM Future-Dome wird unser langjähriger Platzbauer die notwendige Instandsetzung der Plätze 1 bis 4 durchführen. Wir bitten um Verständnis für die „Wartezeit“, die hierbei einzuplanen ist.

Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt voraussichtlich Ende Februar/ Anfang März 2022 erfolgreich abgeschlossen werden kann und halten Euch über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden. Bitte beachtet auch die bald zu veröffentlichenden verbindlichen Hallennutzungs- und -buchungsbedingungen.

Wir danken Euch für Eure Geduld und Unterstützung und verbleiben mit sportlichen Grüßen,

Euer Vorstand

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DIE (VORBEREITUNG)ARBEITEN AM TRAGLUFTHALLEN-PROJEKT „1. TCM FUTURE-DOME“ HABEN BEGONNEN (Stand Ende November 2021)

Mit Freude und Stolz dürfen wir verkünden, dass die Erschließungs- und Zuarbeiten für das Traglufthallen-Projekt „1. TCM Future-Dome“ begonnen haben. Folgende Fortschritte wurden bereits erzielt:

  1. Die Podestfläche für die Gebläseeinheit wurde perfekt eingeebnet und gepflastert.
  2. Die Zuleitungen für Wasser, Elektro sowie LAN-Anschluss vom Hausanschlussraum bis zum Platz 1 wurden geschachtet und teilweise final verlegt.
  3. Der Elektrokasten wurde erfolgreich installiert.

Leider verzögert sich der Beginn der Gasleitungsverlegung durch den städtischen Versorger aufgrund der herrschenden Materialknappheit. Dies hat zur Folge, dass eine finale Fertigstellung im Jahr 2021 nicht mehr möglich ist. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen eine voraussichtliche Fertigstellung bis Februar 2022 ermöglichen werden.

An dieser Stelle möchten wir uns im Namen aller Mitglieder herzlich bei dem Land Sachsen-Anhalt sowie der Landeshauptstadt Magdeburg für ihre großzügige finanzielle Unterstützung bedanken.

Wir halten Euch über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden und freuen uns darauf, gemeinsam mit Euch den „1. TCM Future-Dome“ bald nutzen zu können.

Mit sportlichen Grüßen,

Euer Vorstand

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